Motivation & Information zur internationalen Mobilitätswoche

Warum man das Auto auch mal stehen lassen sollte?

Anreise per Bahn

Dass der menschengemachte Klimawandel traurige Realität ist, stellt heutzutage kein seriöse*r Forscher*in mehr in Frage. Seit dem späten 19. Jahrhundert ist die durchschnittliche Temperatur der Erde um etwa 1,1 Grad Celsius gestiegen. Verantwortlich hierfür ist hauptsächlich die erhöhte Emission von Treibhausgasen durch menschliche Aktivitäten.

Es wird zunehmend unangenehm auf unserem Planeten! Um diese Entwicklungen abzuschwächen hat das Pariser Klimaabkommen von 2015 das Ziel ausgegeben, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Hierzu müsste der jährliche CO2-Ausstoß pro Person auf 2-3 Tonnen reduziert werden!

Aktuell sieht es jedoch so aus, dass der durchschnittliche jährliche CO2-Ausstoß pro Person in Österreich bei rund 7,3 Tonnen (2022) liegt. Einen bedeutenden Teil, nämlich rund ein Viertel, dieses CO2-Ausstoßes macht hierbei der Verkehrssektor aus. 60% dieses Viertels fallen hierbei auf die Nutzung eines PKWs für den Individualverkehr.

Ein paar Zahlen zum Nachdenken:

Anreise per Flugzeug

Je nach Fahrzeugtyp und Fahrweise, stößt ein Benziner etwa 140g CO2 pro Kilometer aus. Bei einem Diesel sind es ca. 120g CO2 pro Kilometer.

Die Pendelstrecke beispielsweise zwischen Innsbruck und Schwaz beträgt rund 34 Kilometer. Die Strecke, um von Schwaz nach Innsbruck in die Arbeit zu kommen beträgt bei grob 230 Arbeitstagen, hin und retour, insgesamt 15.640 Kilometer.

Daraus ergibt sich, dass eine Person, welche täglich von Schwaz nach Innsbruck mit einem Benziner pendelt, im Jahr ca. 2.188 Kilogram CO2 ausstößt (bei einem Diesel wären es folglich 1.880 Kilogramm pro Jahr)!

Man sieht sofort: Mit dem Limit von 2-3 Tonnen CO2-Ausstoß pro Person, pro Jahr, könnte es auf diese Art schwierig werden. Geht man von 3 Tonnen CO2 pro Person, pro Jahr als absolutes Maximum aus, so macht alleine diese Pendelstrecke rund 72% des zur Verfügung stehenden „CO2-Budgets“ aus (Bei einem Diesel „nur“ 62%).

Rechnet man dann noch den CO2-Ausstoß von anderen wichtigen Lebensbereichen hinzu – Heizen: ca. 1.500 kg p.P./Jahr, Ernährung: fleischbasiert ca. 1.800 kg p.P./Jahr (vegane Ernährung im Gegensatz nur ca. 400 kg p.P./Jahr) oder einen Flug in den Urlaub, etwa die Strecke Frankfurt – New York: ca. 2.000 kg p.P./Jahr – sieht man recht schnell: Das geht sich alles nicht aus!

Was wäre dann die beste Alternative zum Autogebrauch?

Anreise per Bahn

Die Antwort liegt eigentlich auf der Hand: Das Auto öfter stehen lassen! So liegt der CO2-Ausstoß bei der Benützung von Autobussen pro Person bei ca. 80 g pro Kilometer, bei der Bahn sogar bei nur ca. 45 g pro Person, pro Kilometer. Sprich: Nehmen wir wieder unser Beispiel mit der Pendelfahrt von Schwaz nach Innsbruck, kommen im Jahr mit dem Bus etwas über die Hälfte an CO2-Ausstoß pro Person im Vergleich zum Auto zusammen, mit dem Zug ist man sogar bei nur fast einem Drittel.

Mit dem Fahrrad ist man sogar bei praktisch null Emissionen! Für die Herstellung einer E-Bike Batterie ist natürlich auch schädlich. Wer gar nicht auf ein Auto verzichten kann, etwa weil er sehr entlegen wohnt, könnte sich überlegen ob für ihn oder sie Carpooling in frage kommt, werden natürlich die CO2-Emissionen pro Auto geteilt durch die Personen, welche mitfahren.

Kleine Änderung, effektive Wirkung!

Anreise per Flugzeug

Wie man sieht, ist der Verzicht auf das Auto ein guter Hebel, seine persönlichen CO2-Emissionen bedeutend herunterzuschrauben, in einem Bereich, welcher maßgeblich zum menschgemachten Klimawandel beiträgt.

Da uns, als Tourismusverband Silberregion Karwendel, nachhaltiges Handeln ein großes Anliegen ist, haben wir uns dazu entschlossen, im Rahmen der Internationalen Mobilitätswoche mit gutem Beispiel voranzugehen und dieses Experiment, bewusst auf das Auto zu verzichten und auf alternative Fortbewegungsmittel umzusteigen, zu machen.

Unsere Erfahrungen und Reflexionen werden wir in diesem Blog teilen, um Vorteile, als auch Herausforderungen aufzuzeigen, um so vielleicht etwas Inspiration und Ermutigung zu bieten, damit auch Du vielleicht das ein oder andere Mal in Betracht ziehst, das Auto öfter einfach mal stehen zu lassen.