Religion

Dem Himmel ein Stück näher

Ungezählt und möglicherweise auch unzählbar sind sie, die Orte und Plätze in der Silberregion Karwendel, die zum Innehalten und zur Einkehr einladen. Die Kirchtürme weisen dabei den „großen“ Weg. Weithin sichtbar versprechen sie schon aus der Ferne diese ganz spezielle Pracht, welche die Gotteshäuser der Region schon immer auszeichnete. Jede Kirche hat ihren eigenen Flair, ihre eigene Stimmung, ihren eigenen Reiz und jede klingt auch anders – wenn die schweren Glocken zum Schwingen gebracht werden und die uralte Kunst des Glockengusses auf wundersame Weise in die Ohren dringt. Die Geschichten der einzelnen Pfarrkirchen reichen weit zurück, sind geprägt von den Eigenheiten der Orte selbst und den Erlebnissen, die diese Bauwerke gemeinsam mit den Gläubigen gesammelt haben. Ihr liebevoll gestaltetes Innerstes erzählt von den Menschen, den Künstlern, von Tränen der Freude oder der Trauer und den Messen, zu denen hier seit Jahrhunderten der Weg „geläutet“ wird. Nicht minder einladend sind die zahlreichen Kapellen, in die zu blicken stets eine Freude und in denen ein stilleres Gebet stets möglich ist. Zudem verlangsamen die kunstvoll gestalteten Bildstöcke – oder „Marterln“ - die Wanderungen auf den Wegen abseits des Trubels fast zwingend und die Gipfelkreuze, welche die Bergspitzen krönen, die des Karwendel auf der einen und der Tuxer Alpen auf der anderen Seite, markieren erhaben das Hochgefühl, das sich nach erfolgreichem Gipfelsturm einstellt – das Gefühl, dem Himmel ein Stück näher zu sein. Diese Orte müssen nicht gezählt, sie dürfen aber erlebt werden.