Große
Atmosphäre

WENN DIE

Grundstimmung

PASST, KANN MAN
DEN GAST GEWINNEN"

EIN FASS AUFMACHEN. Der Michlkeller ist ein Erlebnisraum der ganz besonderen Art.

In den geschichtsträchtigen Mauern des Plankenhofs in Pill verbirgt sich ein ganz besonderes Juwel. Das um 1460 erbaute, denkmalgeschützte gotische Haus befindet sich bereits in elfter Generation im Besitz der Familie Enzenberg. Lange Zeit war es verpachtet, seit drei Generationen kümmern sich die Besitzer wieder persönlich um das leibliche Wohl der Gäste. Heute lenkt Georg Khuen Belasi die Geschicke des Hauses, mittlerweile ein 4-Sterne-Hotelbetrieb, dessen altehrwürdiges Kellergewölbe Anfang der 8oer-Jahre von Georgs Vater Michael Khuen Belasi zu einem ganz besonderen Weinkellerlokal umgebaut wurde, wie man es in Tirol weit und breit nirgends findet. Dementsprechend heißt das Kellerlokal auch „Michlkeller“. Seit damals werden dort allerlei Schmankerl, Südtiroler Weine und Bier kredenzt. Die Ripperl dürfen mittlerweile mit Fug und Recht als legendär gelten. „Mittlerweile ist bekannt, dass wir unsere Ripperl frisch machen. Das ist unser Markenzeichen“, so der Wirt. Ungefähr eine Dreiviertelstunde nimmt das in Anspruch. Eine Wartezeit, die sich allemal lohnt. Langeweile kommt in dieser besonderen Umgebung garantiert nicht auf. Das Zeitgefühl, oder vielmehr jenes Unbehagen, dass mit dem fortwährenden Blick auf die Uhr einhergeht, das man aus dem Alltag kennt, löst sich, sobald man den Michlkeller betritt, in Luft auf. „Es geht bei uns auch um Entschleunigung. Wenn der Gast durch den Eingang hereinkommt und merkt, dass dieses Haus ein paar Jahrhunderte Geschichte gesehen hat, hier freundlich in Empfang genommen wird, dann steht die Zeit still“, weiß Georg, der sich glücklich schätzen kann, großartige Mitarbeiter zu haben: „Das Personal ist echt ein Wahnsinn. Wenn am Ende des Tages die Menschen glücklich und zufrieden nach Hause gehen, haben wir unsere Arbeit richtig gemacht.“ Seit April letzten Jahres werkt im Plankenhof ein komplett neues Küchenteam, das sich bereits bestens bewährt hat und mit dem der Chef sichtlich seine Freude hat. Erst seit etwa zweieinhalb Jahren fungiert Georg Khuen Belasi als Geschäftsführer des Plankenhofs samt Michlkeller, der Namensgeber Michael Khuen Belasi ist weiterhin organisatorisch im Hintergrund tätig. Georg ist trotz seines jungen Alters viel in der Welt herumgekommen. Italien, England, Schweiz, Australien, Frankreich. Immer hat er in der gehobenen Gastronomie gearbeitet. Ein Abstecher auf ein Kreuzfahrtschiff hat ihm die Augen dafür geöffnet, wie schön und fein es im heimatlichen Pill ist und welchen Stellenwert ein gutes Betriebsklima hat. In Kanada hat er sogar ein Jahr als Outdoor-Guide gearbeitet. „Eine richtig gute Erfahrung. Einige meiner Stationen haben mich geprägt. Diese Erfahrungen nimmt man mit. Das Wichtigste ist immer der erste Eindruck. Wenn die Grundstimmung passt und eine natürliche Gastfreundschaft da ist, kann man den Gast für sich gewinnen“, ist der Chef überzeugt, der den Plankenhof und den Michlkeller weiterentwickeln will. „Ich will offen sein für Neues, nie stehenbleiben, mich selbst hinterfragen und das eigene Ego hintanstellen“, haben Georg seine bisherigen beruflichen Stationen gelehrt. „Ich bin um die Unterstützung der Familie froh und freue mich, dass wir so gut harmonieren“, sagt Georg. Seinen Plankenhof bespielt er vor allem mit Reisegruppen. Außerdem kommen nicht wenige Stammgäste, die schon der Großvater bedient hat. „Am 23. Oktober 1981 haben wir den Michlkeller aufgesperrt“, erinnert sich Michael Khuen Belasi, der in Südtirol aufgewachsen ist. „Bis auf die neuen Oberflächen und die Bar wurde am ursprünglichen Kellergewölbe nichts verändert.“

Regional geht es bei den Getränken zu. So gibt es etwa heimische Biere, Apfel-Cider und Apfelsaft aus Fritzens. „Ich schaue, dass ich so viele Produkte wie möglich von den umliegenden Bauern bekomme“, sagt Georg Khuen Belasi, der eine kleine, aber feine Karte mit Gerichten wie Graukäsesuppe, Schlutzkrapfen, Ripperl mit Krautsalat, Kellerspieß mit Pommes, verschiedene Schnitzel, Ofenkartoffel, Salat mit Hühnerstreifen oder Pressknödel anbietet. „Die Karte ist klein, aber der Gast kann sich sicher sein, dass alles frisch zubereitet wird“, versichert der Hausherr. Außerdem gibt es im Michlkeller auch wechselnde saisonale Speisen. Unter dem alten Gewölbe finden 65 Personen Platz. Ein besonderes Highlight sind die Sitzplätze in den zwei riesengroßen Weinfässern, in denen früher Wein zur Reifung gelagert wurde. Mehr Atmosphäre geht fast nicht.

Der Michlkeller ist besonders für sommerliche und herbstliche Regentage eine hervorragende Alternative, regionale Erlebnisgastronomie im allerbesten Sinne.