Almabtrieb

Weithin hörbar sind die Kuhglocken, die den Almabtrieb in der Silberregion Karwendel einläuten. Traditionen und Brauchtum sind Schätze, die es mit viel Bedacht zu hüten und für die nächsten Generationen zu bewahren gilt.

Wer den tieferen Sinn und den echten Wert des überlieferten Kulturgutes erkennt, spürt das Feuer, für das die Silberregion Karwendel brennt. Je nach Rangordnung der Kuh in der Herde hat ihre Glocke einen speziellen Klang. Almabtriebe sind Dankfeste dafür, dass die Senner mit ihren Tieren wieder wohlbehalten heimkehren. Nur wenn alle Tiere einer Alm vollzählig und gesund aus dem Almsommer zurück kommen, werden sie für ihre Rückkehr ins Tal geschmückt.

Über Berg und Joch ziehen die Kühe mit den Hirten in ihre Heimat ins Tal. Überlieferte Traditionen tragen dazu bei, dass die Almabtriebe in der Silberregion Karwendel so stimmig sind -  wie früher. Neben den schönen Riemen und Glocken werden die Tiere mit Latschen (Föhren), Fichten, Granabitten und Alpenblumen, bunten Bändern und Spiegeln für die Heimkehr „aufgekranzt“ und kehren unter den freudigen Blicken vieler Schaulustiger in ihren Heimatstall zurück.

Diese Verschönerung auf der Alm dauert mitunter mehrere Stunden. Im Tal werden Mensch und Tier mit Spannung erwartet und mit Musik und bäuerlichen Köstlichkeiten willkommen geheißen.
Angeführt wird der Almabtrieb von den Leitkühen, die den Weg nach Hause schon von allein kennen – und selbstverständlich auch am schönsten geschmückt sind.

An diesem Festtag tragen auch Frauen ihre schönsten Dirndln und die Männer Tracht. Die köstlichen Bauernspeisen werden genossen, es wird musiziert und getanzt.